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Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen

Das Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen hat die Aufgabe, die menschliche Person und ihre gottgegebene Würde, die Menschenrechte, die Gesundheit, die Gerechtigkeit und den Frieden zu fördern. Es befasst sich in erster Linie mit Fragen bezüglich der Wirtschaft und der Arbeit, der Bewahrung der Schöpfung und der Erde als „gemeinsames Haus“, der Migration und der humanitären Notsituationen.

Es vertieft und verbreitet die Soziallehre der Kirche über die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Es erfasst und erörtert im Licht des Evangeliums die Bedürfnisse und Sorgen des Menschengeschlechts in Gegenwart und Zukunft.

Es unterstützt unter Würdigung ihres Beitrags die Teilkirchen, die Bischofskonferenzen, ihre regionalen und kontinentalen Zusammenschlüsse sowie die orientalischen hierarchischen Strukturen auf dem Gebiet der ganzheitlichen Förderung des Menschen.

Es greift auf den Beitrag von Experten zurück, die den Instituten des geweihten Lebens und den Gesellschaften des apostolischen Lebens und humanitären Entwicklungs- und Hilfsorganisationen angehören. Es arbeitet unter Wahrung der Zuständigkeiten des Staatssekretariats mit Vertretern der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen zusammen.

 

Das Dikasterium begleitet in Kooperation mit den Bischofskonferenzen, ihren regionalen und kontinentalen Zusammenschlüssen sowie den orientalischen hierarchischen Strukturen die Prozesse der Umsetzung der Vorgaben des kirchlichen Lehramtes im Bereich des Schutzes und der ganzheitlichen Entwicklung der Umwelt, wobei es mit Angehörigen anderer christlicher Konfessionen und anderer Religionen, mit Behörden und zivilen Organisationen sowie internationalen Gremien zusammenarbeitet.

 

In seiner Tätigkeit zur Förderung von Gerechtigkeit und Frieden befasst sich das Dikasterium mit folgenden Bereichen:

1. Es setzt sich aktiv für die Prävention und Lösung von Konflikten ein, auch indem es im Einvernehmen mit dem Staatssekretariat und unter Einbeziehung der Bischofskonferenzen und der orientalischen hierarchischen Strukturen mögliche Situationen, die Konflikte hervorrufen können, identifiziert und analysiert.

2. Es setzt sich dafür ein, die Würde und die Grundrechte der menschlichen Person sowie die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Rechte zu verteidigen und zu fördern.

3. Es unterstützt Initiativen gegen den Menschenhandel, die Zwangsprostitution, die Ausbeutung von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen sowie gegen die unterschiedlichen Formen der Sklaverei und der Folter; es sorgt dafür, die internationale Gemeinschaft auf das Thema der Behandlung von Häftlingen und ihrer Lebensbedingungen aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren, und setzt sich für die Abschaffung der Todesstrafe ein.

4. Es sorgt dafür, dass in den Teilkirchen Migranten, Flüchtlingen, Vertriebenen und anderen Personen, die unterwegs sind und einer besonderen Seelsorge bedürfen, wirksame und angemessene materielle und geistliche Hilfe angeboten wird - erforderlichenfalls auch durch geeignete pastorale Strukturen.

 

Das Dikasterium fördert in den Teilkirchen die Seelsorge an Seeleuten, sowohl auf See als auch in den Häfen, vor allem durch das Werk des Apostolats des Meeres, dessen Leitung es ausübt.

Es trägt die gleiche Sorge für diejenigen, die auf Flughäfen oder in Flugzeugen beschäftigt sind oder arbeiten.

 

Das Dikasterium fördert in Zusammenarbeit mit den Bischofskonferenzen, ihren regionalen und kontinentalen Zusammenschlüssen und den orientalischen hierarchischen Strukturen den Kampf gegen die Armut und wirkt mit nationalen und internationalen Kooperationseinrichtungen zusammen, um eine ganzheitliche Entwicklung des Menschen zu erreichen. Es fördert Initiativen gegen Korruption und zugunsten guter Regierungsführung, um dem öffentlichen Interesse zu dienen und das Vertrauen in die internationale Gemeinschaft zu stärken.

 

Das Dikasterium fördert und verteidigt gerechte Wirtschaftsmodelle und einen besonnenen Lebensstil, indem es insbesondere Initiativen gegen die wirtschaftliche und soziale Ausbeutung der armen Länder, asymmetrische Handelsbeziehungen, Finanzspekulationen und Entwicklungsmodelle, die zu Ausgrenzung führen, anregt.

 

Das Dikasterium arbeitet mit den Diözesan-/Eparchialbischöfen, den Bischofskonferenzen und den orientalischen hierarchischen Strukturen zusammen, damit das Bewusstsein für den Frieden, der Einsatz für die Gerechtigkeit und die Solidarität mit den Schwächsten und sozial Benachteiligten wachsen kann, insbeson- dere anlässlich der Welttage, die ihnen gewidmet sind.

 

Das Dikasterium analysiert gemeinsam mit den Bischofskonferenzen, ihren regionalen und kontinentalen Zusammenschlüssen und den orientalischen hierarchischen Strukturen die Hauptursachen für Migration und Flucht aus den Herkunftsländern und setzt sich für deren Beseitigung ein; es fördert Initiativen der Solidarität und Integration in den Aufnahmeländern. Es arbeitet im Einvernehmen mit dem Staatssekretariat bei der Ausarbeitung und Verabschiedung von Regelungen zugunsten von Flüchtlingen, Asylbewerbern und Migranten mit Entwicklungs- und humanitären Organisationen und internationalen Organisationen zusammen.

 

Das Dikasterium fördert und unterstützt eine gerechte und ganzheitliche Gesundheitsversorgung. Es unterstützt die Initiativen der Diözesen/Eparchien, der Institute des geweihten Lebens, der Gesellschaften des apostolischen Lebens, der Caritas und der Laienvereinigungen, um die Ausgrenzung von Kranken und Behinderten, die mangelnde Pflege aufgrund von Personalmangel, Krankenhausausstattung und Medikamentenversorgung in armen Ländern zu verhindern. Es beobachtet aufmerksam den Mangel an Forschung im Bereich der Krankheitsbekämpfung.

 

Das Dikasterium arbeitet mit dem Staatssekretariat zusammen, unter anderem durch die Teilnahme an den Delegationen des Heiligen Stuhls an internationalen Treffen zu Fragen, die in seine Zuständigkeit fallen.

Es unterhält enge Beziehungen zum Staatssekretariat, insbesondere wenn es beabsichtigt, sich öffentlich in Form von Dokumenten oder Erklärungen zu Fragen zu äußern, die die Beziehungen zu den staatlichen Regierungen und andere Themen des Völkerrechts betreffen.

 

Das Dikasterium arbeitet mit den Werken des Heiligen Stuhls für humanitäre Unterstützung in Krisengebieten zusammen und kooperiert mit kirchlichen humanitären Hilfs- und Entwicklungsorganisationen.

 

Das Dikasterium unterhält unter Berücksichtigung von deren Statuten enge Beziehungen zur Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften und zur Päpstlichen Akademie für das Leben.

Es ist gemäß deren Statuten für die Caritas Internationalis und die Internationale Katholische Kommission für Migration zuständig.

Es übt in Übereinstimmung mit den jeweiligen Statuten und unter Beachtung der geltenden Normen die dem Heiligen Stuhl gesetzlich vorbehaltenen Befugnisse bei der Errichtung und Aufsicht der internationalen Wohltätigkeitsvereinigungen und der zu denselben Zwecken errichteten Fonds aus.

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